Montag, 27. Januar 2014

Mein Wahnsinn, deinen Ort zu greifen,
noch zu sein, was du nicht bist.
Angelehnt an diesen Streifen
Wirklichkeit.
Der Raum, die Wolke, der Regen.
Von da bis dort ein Berg.
Meine Augen, die sich schlafen legen,
vergehen mit dir im Verzeih'n.
Das tust du.
Aber sprich nur ein Wort.


(2012)

Freitag, 3. Januar 2014

Der eine Teil der Verzweiflung lautet "Ich bin gewesen", der andere "Ich bin nicht". War nicht bereits Nichts als das Gewesene geworden ist? Das heißt, woraus ist es denn geworden? Ich versuche, mich einzulassen auf diese Schichten aus Zeit, deren Zweck es zu sein scheint, die Realität vor meinem (äußeren oder inneren?) Auge zu maskieren. Einzig, was ich noch kenne, schafft es, von dort in mein Bewusstsein zu treten. Doch ist das wahr? Was ist es denn, was ich jetzt kenne? Es ist Gestalt, was ich dort sehe und hier. Auch die Zeit, dieser Schleier, diese gläserne Wand, ist gestaltet. Sie steht da zwischen uns.


(2013)

Dass etwas ewig vergangen sein kann, ist das nicht Beweis genug für die Ewigkeit? Diese Herangehensweise würde zweierlei erfordern: erstens den Beweis, dass etwas tatsächlich gewesen ist und zweitens, dass es ewig erinnert werden wird. Denn das Paradox der Ewigkeit besteht darin, dass sie auf ein Gefäß angewiesen ist, in dem sie existieren kann. Solch ein Gefäß könnte nur aus erinnerndem Bewusstsein bestehen. Als derjenige, der an dieser Ewigkeit möglicherweise keinen Anteil hat, bin ich verzweifelt. Denn weder kann ich vollumfänglich sagen, was tatsächlich ist, obwohl ich mir doch sicher bin, noch habe ich freien Zugang zum Vergangenen, das in der Sicherheit meiner Erinnerung verwahrt ist - und darüber hinaus womöglich verloren.

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One part of despair is named "I was" the other is called "I am not". Wasn't there already nothing when the having-been became? That means from what did it become? I try to get into these layers of time whose purpose is seemingly to mask reality before my (inner our outer?) eye. Only that which I still know manages to step into my consciousness. But is that true? What is it that I know now? What I see there and here is shape. Even time, this haze, this glassy wall, is shaped. It stands there between us.

Isn't it a solid proof for the existence of eternity that something can be past forever? This proof would need two requirements: the proof that something has really been and that it is going to be remembered forever. Because the paradox of eternity is that it depends on a vessel in which it can exist. Such a vessel could only consist of reminding consciousness. Being someone who has possibly no part in this eternity I am desperate. Because neither can I say outright what really is, even though I feel sure to know, nor have I free access to the past which is kept in the safety of my memory - and possibly lost beyond that.